Sprechstunde: Akupunktur und Parkinson

10.05.2021

Was ist allgemein von Akupunktur zur Linderung der Parkinsonsymptome zu halten?

Akupunktur hat eine sehr lange Tradition in der chinesischen Medizin. Sofern die verwendeten Nadeln steril sind, ist die Methode sicher und arm an Nebenwirkungen. Bei chronischen Beeinträchtigungen des Allgemeinbefindens wie z. B. Schmerzsyndromen werden Erfolge berichtet. Zu beachten ist generell das sehr unterschiedliche Ausbildungsniveau der Anbieter.

Im Bereich der Parkinsonkrankheit wird zwischen der Behandlung motorischer und nicht-motorischer Symptome unterschieden. Hinsichtlich der motorischen Symptome steht die dopaminerge Behandlung (Levodopa, Dopaminagonisten) klar im Vordergrund. Auch das aus der traditionellen indischen Medizin bekannte Mucuna pruriens (Juckbohne), deren Wirkung nachgewiesen ist, beruht auf dem Gehalt an Levodopa. Hinsichtlich der Wirkung von Akupunktur auf motorische Symptome der Parkinsonkrankheit gibt es jedoch nur wenige gut kontrollierte Studien, die insgesamt keine verlässlichen Schlussfolgerungen auf eine Verbesserung der motorischen Parkinsonsymptome erlauben. Hinsichtlich des Ansprechens der nicht-motorischen Symptome der Parkinsonkrankheit auf Akupunktur sind mir keine Studien bekannt. Hier wären jedoch die methodischen Schwierigkeiten eines Wirkungsnachweises erheblich grösser, da die Unterscheidung zwischen Placebo- und echtem Effekt komplizierter ist, weil deren Ausprägung subjektiv sowohl von den Patienten als auch von den Behandlern sehr unterschiedlich wahrgenommen wird.

Prof. Dr. med. Peter Fuhr, Februar 2021

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