Medikamentöse Therapie

Wenn die Diagnose gestellt ist, muss nicht immer sofort eine Behandlung erfolgen. Patient und Arzt besprechen gemeinsam, wann die Beeinträchtigung durch die Symptome so gross ist, dass Medikamente eingesetzt werden müssen. Dies hängt unter anderem auch von beruflichen, sozialen und ganz persönlichen Umständen ab. 

Welches Medikament bzw. welche Kombination von Medikamenten in welcher Dosis eingesetzt wird, bestimmt die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt (im Idealfall ein Neurologe in Zusammenarbeit mit dem Hausarzt) je nach Art und Ausprägung der Krankheitszeichen für jeden Patienten und jede Patientin individuell.

In der Regel wird langsam und in kleinen Dosen begonnen und dann die Wirkung beobachtet. Denn nicht alle Patienten sprechen auf ein bestimmtes Medikament gleich gut an. Gewisse Betroffene tolerieren ein bestimmtes Medikament nicht (z. B. treten Allergien oder schwerwiegende Nebenwirkungen auf). Eine erfolgreiche medikamentöse Behandlung ist das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit zwischen Patient und Arzt. Es ist auch empfehlenswert, ein «Behandlungstagebuch» zu führen. Je mehr Informationen der Patient für den Arzt sammelt, umso besser. 

Nachfolgend finden Sie eine Liste der aktuell in der Schweiz verfügbaren und zugelassenen Medikamente beziehungsweise Medikamentengruppen. 

Achtung: Die aufgeführten Medikamente haben in verschiedenen Ländern unterschiedliche Namen, obschon sie die gleichen Wirkstoffe enthalten. Überdies ist zu beachten, dass manche Anti-Parkinsonmittel nicht in allen Ländern zugelassen sind.

Levodopa (abgekürzt: L-Dopa)

  • L-Dopa/Benserazid
    Madopar®, Madopar DR®, Madopar LIQ®
  • L-Dopa/Carbidopa
    Sinemet®, Sinemet CR®
    Carbidopa/Levodopa Sandoz CR®
     
  • L-Dopa/Carbidopa als Gel
    Duodopa®
     
  • L-Dopa/Carbidopa/Entacapon
    Stalevo®
     

COMT-Hemmer

  • Entacapon (Comtan®, Stalevo®)
  • Tolcapon (Tasmar®)
  • Opicapon (Ongentys®)

Wichtig: COMT-Hemmer müssen immer mit einem L-Dopa-Präparat kombiniert werden (in Stalevo® schon enthalten).
 

Dopaminagonisten

  • Apomorphin (APO-go®, Apomorphin Amino®)
  • Bromocriptin (Parlodel®)
  • Cabergolin (Cabaser®)
  • Pramipexol (Sifrol®, Sifrol ER®)
  • Ropinirol (Requip®, Requip MT®)
  • Rotigotin (Neupro®; transdermales Pflaster)

Die ergolinen Dopaminagonisten Bromocriptin und Cabergolin werden nur noch in Ausnahmefällen verwendet.
 

Anticholinergica

  • Amantadin (PK-Merz®, Symmetrel®)
  • Biperiden (Akineton®, Akineton Retard®)

 

MAO B-Hemmer

  • Rasagilin (Azilect®)
  • Safinamid (Xadago®)

Wichtig: Für alle aufgeführten Medikamente gibt es Kontraindikationen und sie können nicht beliebig kombiniert werden. Deshalb muss die Behandlung durch einen erfahrenen Arzt überwacht und gegebenenfalls angepasst werden.

Informieren Sie ihren Arzt immer vollumfänglich über alle Medikamente, die Sie nehmen. Es ist wichtig, dass Sie für Notfälle stets ein Dokument mit sich führen, das über ihre Medikation Auskunft gibt (z. B. der bei Parkinson Schweiz erhältliche Notfallausweis).

Achtung: Vorsicht bei Medikamentenhandel im Internet. Es gibt aber seriöse Schweizer Versandapotheken, bei denen es sich lohnen kann, regelmässig Medikamente zu beziehen. Fragen Sie Ihren Arzt!

 

Medikation bei Morbus Parkinson

Die wichtigsten Medikamente, die langfristige dopaminerge Therapie, die richtige Medikamenteneinnahme

A5, 32 Seiten, 2019
Herausgeber: Parkinson Schweiz

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